Donnerstag, 19. Juli 2007

Die Republik Singapur (malaiisch Republik Singapura, chin. 新加坡/新嘉坡 Xīnjiāpō, englisch Singapore)

Spontan habe ich letzten Donnerstag fuer Freitag einen Flug nach Singapur gebucht. Das Visum musste mal wieder verlaengert werden, und da ich keine Lust auf Diskussionen und Schmiergeld beim endgueltigen Verlassen Thailands habe, waehlte ich den ehrlichsten Weg – die Ausreise.
Wie viele von euch vielleicht noch wissen, waere die Hafenstadt eigentlich Ziel meiner Delegation ins asiatische Ausland gewesen. Eigentlich. Da man in 2 Stunden im Stadtstaat Singapur sein kann, habe ich die Chance wahrgenommen und das Staedtchen (kleinster Staat Asiens), mit seinen immerhin 4.5 Millionen Einwohnern, einmal bereist. Der durchschnittliche Tourist bleibt 2-4 Tage in Singapur, da es ein beliebtes Transitreiseziel fuer Australienreisende ist. Mit meinen gut 2 Tagen lag ich also ganz gut im Schnitt. In diesen 2 Tagen habe ich POWERSIGHTSEEING betrieben, und mir so ziemlich alles sehenswerte aus dem am Flughafen erstandenen Lonely Planet „Best of Singapore“ angeschaut.
Samstag war ich im botanischen Garten, und aus dem geplanten kurzen Vormittagsausflug wurde eine knapp 6-stuendige Staun-und-Bewunder-Tour, wohl auch weil niemand mich vom Fotografieren abgehalten hat. Die zahlreichen tropischen Pflanzen und vor allem der Orchideengarten zogen mich voll in ihren Bann. Teil des botanischen Gartens, ganze 4 Hektar, sind als urspruenglicher Dschungel belassen worden und werden nur immer zurueck geschnitten. Leider waren die Wege hindurch groesstenteils gesperrt. So fotografierte ich zig (der ca. 500.000) Pflanzenarten und genoss die Atmosphaere in dieser riesigen gruenen Lunge Singapurs.







Anschliessend fuhr ich mit der Seibahn mit tollem Blick ueber den gigantischen Hafen nach Sentosa Island – einer kuenstlichen Insel und Freizeit- und Erholungspark fuer das ganze Land.
Dort verzichtete ich auf saemtliche, nicht wirklich erschwingliche, Erholungsangebote, und auch das Baden im Meer verschmaehte ich. Mit dem Blick auf die Frachter war mir nicht danach zumute.

Ich hielt den Aufenthalt dort also ziemlich kurz.
Wieder positiv ueberrascht vom Sprachgeschick des Taxifahrers (Muttersprachen: Mandarin, Malay, Englisch – das ist dort normal), seiner exzellenten Ortskenntnis sowie der Staufreiheit fuhr ich zur Nightsafari des Zoos. Als eine DER Attraktionen der Stadt war sie entsprechend gut besucht, was mich aber wenig stoerte. In einer Lichtfarbe bestrahlt, die die Tiere nicht wahrnehmen, konnte man Tiger, Loewen, Giraffen, Schweine und so weiter ziemlich nah und ohne die Zaeune, die mich bei deutschen Zoobesuchen immer sehr nerven, beobachten. Ein schoenes Erlebnis.

Auch der Sonntag stand im Zeichen des Sightseeings. Gleich am frühen Morgen bin ich zum Jurong Bird Park gefahren, welcher über 9000 Vögeln aus 600 Arten ein artgerechtes Heim bietet. Eins muss man den Singapurern (oder Singapuri?)lassen - Parks anlegen, das können sie gut. Der Vogelpark war wie ein kleiner botanischer Garten, nur mit mehr Voegeln. Herrlich!

Im Anschluss traf ich mich mit ein paar Bangkokern in Chinatown, habe mir das bekannte Theater Esplanade, welches auch "Durian" genannt wird (nach der Stinkefrucht, weil die Architektur Ähnlichkeit damit aufweist), angeschaut und bin dann in der grossen Shoppingmeile Orchard Road versackt.


Auf dem Weg in die Stadt kamen wir an diesem War Memorial vorbei, welches im Gedenken an die japanischen Zivilisten, die im 2. Weltkrieg in Singapur fielen, errichtet wurde. Imposant.
Alles in allem ein tolles Wochenende und der nächste Trip dorthin ist bereits gebucht. Entgegen der hier allgemein vorherrschenden Meinung, Singapore sei viel zu steril und langweilig, könnte ich mir nach wie vor vorstellen, dort einige Zeit zu verbringen. Mit dem Rechtssystem muesste ich mich allerdings vorher noch mal ein bisschen auseinander setzen - für was es dort alles Strafen gibt ist unglaublich ... Kaugummi kauen, neben dem Fussgängerüberweg über die Strasse gehen, rauchen in der nicht als Raucherzone gekennzeichneten Öffentlichkeit und fuer Drogenbesitz, -handel oder -genuss gibt es die Todesstrafe, vollzogen im Schnitt alle 9 Tage - heftig!

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

"Mit dem Blick auf die Frachter war mir nicht danach zumute."

Ähem... Wie darf ich denn das verstehen? ;-) Du meinst doch wohl nicht die Wasserqualität. Ich denke, die wird von von Landseite aus mehr beeinträchtigt.

Wie dem auch sei, was Du so schreibst, klingt mal wieder sehr interessant. Ich kenne ja nur den Skulpturenpark im "Tiger Balm" Garten und ein wenig von China-Town. Aber meine Aufenthalte waren irgendwie leider immer nur stundenweise. :-(

LG nach SE-Asia,

TOH

thairesa hat gesagt…

OK, ich habe natuerlich nichts gegen die Frachter, denn irgendwoher und irgendwie muessen wir ja an unsere Güter kommen :) ... aber ... ich fand es nicht gerade einladend, mit Blick auf die vorbeiziehenden Frachter, ins Wasser zu springen. An den Fingern und den Wolken kann man sich einen weiteren Grund fuer meinen Missmut ablesen... habe uebrigens extra ein paar Bilder deiner Arbeitsstätte von oben geschossen, folgen per Mail. :)
LG
T

 

Aida Cara