Dienstag, 26. Juni 2007

Koh Samet - nettes Inselchen

Um mal ein bisschen Abwechslung in unser nahezu allwochenendliches Koh Tao-Programm zu bringen, sind wir dieses Wochenende ausnahmsweise mal ein Experiment eingegangen und haben Koh Samet besucht. Koh Samet hat einige schlagkraeftige Argumente auf seiner Seite, u.a. die Nähe zu Bangkok (in 3-4 Stunden bist du auf der Insel, es fahren stuendlich Busse und Boote...) sowie die huebsche Natur - was uns natuerlich einige viele Mitreisende beschert hat, auf die man u.U. schon unter der Woche keine Lust hat. Doch ich beginne von vorn.

Samstag in aller herrgottsfrüh (6 Uhr) ging es los. In Ban Phe angelangt, einer kleinen Hafenstadt am thailaendischen Golf und ca. 70 km von Pattaya in Richtung süden, erstanden wir das Fährenticket und machten und alsbald aufs Boot, weil .. viel hielt uns auf dem Festland nicht.



.. und das Pier hiess uns willkommen ... :)


In Samet angekommen standen wir vor dem Problem, uns spontan eine nette Unterkunft suchen zu muessen. Normal ist das kein Problem, wenn man aber konstant nur zwischen 4 und 6 Stunden geschlafen hat, kann man da schon mal recht kraft- und lustlos rangehen. So ist's geschehen. Doch erstmal mussten wir die Eintrittsgebühr fuer das Naturschutzgebiet (im Sueden der Insel) bezahlen. Touris zahlen 400 THB (8,50 Euro), Einheimische nen knappen Euro. Das nenn' ich fair. Mit Ausweis von der Arbeit wurden wir aber schnell zum Einheimischen. Glück gehabt. Wenn man bedenkt, dass man fuer 8,50 Euro schon 3 Nächte günstigst dort schlafen kann, ist das doch etwas unverhaeltnismaessig. Da wir aber im Gebiet mit vorhandenem Malariarisiko nicht auf den besten Moskitoschutz (richtige Wände, ohne Löcher) verzichten wollten, mussten wir etwas tiefer ins gebeutelte Täschchen greifen. Nach etwas unmotivierter Suche fanden wir dann auch einen akzeptablen Bungalow zum fairen Preis. Also eingechecked, Tauchen gebucht und am Strand die erste Stunde entspannt. Mein Begleiter hat sich ans Schaefchenzählen gemacht, während ich die Strandatmosphäre bestaunte. Es war schon sehr anders als auf den anderen bisher gesehenen Inseln da... die Menschen am Strand waren vorwiegend europäische Familien (Pauschalurlauber), ausserdem waren da jede Menge thai highschool Jugendliche (sturmfrei, juchhe!), Verkäufer von Obst, sonnengetrockneten Squids, Tuechern, Massagen, Tattoos (Henna) etc sowie Europär (alt oder jung) mit Thaifreundin, ganz frisch verliebt. Zahlenmaessig ueberlegen war defintiv die letzte Gruppe. Wohin man auch sah, alle waren am Turteln. Das kann einen schon mal kurzzeitig nerven. So ein bisschen wie der Uringeruch der dort ueberall vorherrschte (yummy, stell dir vor, du isst ein Eis, geniesst den Sonnenschein, wimmelst den Tuchverkäufer ab, der zum 10. Mal ein Tuch anbietet was aussieht wie eine Kreuzung aus Tischdecke und Wischtuch und dann der Geruch von ... naja, es war auf jeden Fall nicht angenehm.).



Hawker am Strand ...

So lag ich also da und wartete auf das Tauchstartsignal. Extra fuer uns hat sich unser vorbildhafter Divemaster nämlich bereit erklärt, nochmal tauchen zu gehen. Wir wussten nicht, ob wir erst den Hals kraulen oder ihm die Füsse küssen sollten. Was die Europäer aber auch von einer armen Tauchbasis verlangen koennen. Tauchen? Am Samstag Nachmittag? *prust
Also ging es dann irgendwann mit dem Speedboot los und wir hatten einen Tauchgang der ganz besonderen Art. Unser Tauchbrevet wollte hier keiner sehen. Ein Briefing fand auch nicht statt, auf Nachfrage wurde uns aber der Name des Tauchplatzes genannt, ok, und bei 50 bar Restluft sollten wir bescheid sagen, klar. Es fand waehrend des gesamten Tauchgangs keinerlei Kommunikation mit dem Guide statt - aber er war so lieb und wartete immer artig auf uns. Schade fand ich, dass er uns nichts gezeigt hat, aber wir haben eigentlich so ziemlich alles uns aus Koh Tao bekannte gesehen. Das Tauchen war also ganz nice, wir sind ja gottseidank keine Anfänger mehr. Und eins muss man dem Guide lassen ... er wusste schon vor Abfahrt des Bootes, dass an dem entfernteren Tauchplatz nur 2 Meter Sicht sind, am näheren 8-10 Meter. Doch "it's up to you", klar.
Nach dem ersten Tauchgang hat der liebe Gott unserem Divemaster ein heftiges Unwetter beschert, weshalb wir leider keinen 2. Tauchgang machen konnten. War auch ok. Schade war nur, dass es bis tief in die Nacht nicht mehr aufhörte wie aus Tonnen zu schütten. Doch so ist das manchmal.
Im Bungalow war's auch nett, nur hoerte ich nicht wie befuerchtet unsere Nachbarn beim Fortführen ihrer täglichen Aktivitäten, sondern Frösche. Frösche, die so laut waren, dass ich dachte, ich sitze mitten auf der Wiese. Naja, irgendwann habe ich es wohl ausblenden koennen und mich in einen tiefen, tiefen Schlaf geträumt.
Am nächsten Morgen, viel zu früh, überredete mich mein netter Begleiter fuer einen weiteren Tauchversuch. Hach, ja, tauchen, na ok. Wir waren natuerlich wieder die einzigen customer weil "somehow nobody wants to dive with us" (o-ton divemaster, dessen Namen wir leider nicht herausbekommen haben). Mit noch gesteigerter Sonntagmorgenmotivation liess er sich also fuer weitere 2 Tauchgänge mit den komischen Europäern überzeugen.
Bis dahin hatten wir auch herausbekommen, dass er lieber mit meinem Begleiter redete als mit mir, blonden Euopäertussi, ich ueberliess ihm also die Kommunikation und zähen Verhandlungen die uns letztenendes tatsächlich aufs Tauchboot brachten. Toll! Nach weiteren zwei spannenden Tauchgaengen konnten wir das Thema also vorerst abhaken.
Noch schnell das im Preis inbegriffene Lunch getestet und dann ab dafür. Die Insel wollte erkundet werden. Also den Fahrradleihversuch unternommen: fehlgeschlagen, der Taxiversuch ebenso. Ach, am Rande - Koh Samet ist T-foermig und nur 5 km lang, sowie maximal 1,5 km breit. Also locker zu besichtigen. Gut, also sind wir zu Fuss losgegangen. Herrlich. Da kamen wunderschöne Strände, die waren sogar recht einsam. Naja, ohne unsere Körper noch mal in das nicht ganz so kühle Nass (31 Grad) geschmissen zu haben, verliessen wir Koh Samet wieder. Doch ich moechte euch das Bild des Policeoffices nicht vorenthalten ...



Das waren meine Freunde, die Kuhhundebabies...




Da ich nur noch 9 Wochenenden vor Ort habe, werde ich wohl nicht nochmal dorthin fahren. Es gibt auch nur eine alternative Tauchbasis und das Tauchen war zwar nicht ueberlaufen da, bot jedoch nicht wirklich das, was ein Taucherlebnis ausmachen würde. Leider. Ich glaube, ich bin einfach nur ein bisschen verwöhnt - denn sowas habe ich echt noch nicht erlebt. Einerseits tragen die Herrschaften einem das Equipment und helfen beim Anlegen der Ausrüstung, andererseits redet man vor dem Tauchgang nur 2 Sätze miteinander und danach gleich gar nicht. Da ich ja demnächst meine Divemasterausbildung anfangen werde, weiß ich jetzt zumindest ganz sicher wie ich es mal NICHT machen werde.

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Aida Cara